Festakt und Schülerbegegnungstag auf Point Alpha
Am 30. März 1990 führte die letzte Grenzpatrouille der US-Streitkräfte am OP Alpha vorbei. Über Jahrzehnte hinweg hatten die Kavalleriestreitkräfte an der innerdeutschen Grenze den symbolischen und militärischen Schutz der „freedom’s frontier“ während des Kalten Krieges übernommen. Mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung endete eine Ära der militärischen Abschreckung, und die letzte Patrouille steht symbolisch für diesen Wendepunkt in der Geschichte.
Vor 35 Jahren hat Colonel a.D. Clint Ancker die letzte Grenzpatrouille im Blackhorse-Regiment an der Grenze zwischen Freiheit und Unfreiheit befehligt. Eigens zum 35-jährigen Jubiläum der Last Border Patrol ist der 77-jährige Veteran aus dem Bundesstaat Washington an den ehemaligen Observation Post Alpha zurückgekehrt. Im Rahmen eines Festaktes mit internationalem Schüler-Begegnungstag wurde an die letzte Streife der US-amerikanischen Soldaten an der Innerdeutschen Grenze zwischen Rasdorf und Geisa erinnert.
Gemeinsam erinnerten Veteranen und Schülern am 16. Mai an den wichtigen Beitrag der US Army zur Beendigung des Kalten Krieges und Wiedervereinigung Deutschlands.
Bei dieser Veranstaltung trafen die Schüler des Gewi-Kurses des 9.Jahrgangs unseres Gymnasiums als Repräsentant der thüringischen Schulen auf Schüler der hessischen Gesamtschule Schenklengsfeld sowie der amerikanischen Highschool aus Wiesbaden.
Der Begegnungstag begann mit einer gemeinsamen Führung durch die Gedenkstätte Point Alpha. Die Schüler erhielten spannende Einblicke in die Geschichte des Ortes und die Bedeutung der ehemaligen Grenzanlage. Besonders eindrucksvoll war die anschließende Fahnenzeremonie im US-Camp, bei der die Nationalflaggen der USA eingeholt und neu gehisst wurden. Danach folgten Grußworte in der Fahrzeughalle, die von verschiedenen Rednern, darunter auch Zeitzeugen, gehalten wurden.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war das Zeitzeugengespräch mit dem Veteran Craig Birchard der Blackhorse, einem ehemaligen amerikanischen Soldaten, der an der Grenze stationiert war. Craig berichtete eindrucksvoll von seinen Erlebnissen und den Herausforderungen, die er während seiner Dienstzeit erlebte. Die Schüler hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit ihm über seine Erfahrungen zu diskutieren, was zu einem lebhaften Austausch führte.
Ein großer Dank geht dabei auch an die Schülerinnen und Schüler – Janosch, Lena, Mira und Lena – des Gewi-Kurses, die sich sicher und fließend auf Englisch mit Craig unterhielten und dabei ihre rhetorischen Kompetenzen eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Unsere Schüler waren von den sehr persönlichen Erzählungen Craigs sehr gefesselt und auch nachhaltig beeindruckt von seiner Botschaft, die er aus voller Überzeugung und aus tiefstem Herzen an die Schüler richtete:
Be respectful, kind, and dignified human beings - people are people!